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Übersetzung der Rede am 22.2.99 in New Delhi Indien
zur
Weltkonferenz von ISGF 10.5.99
Løvold
Stein
World Scout Committee , WOSM
Mitglied im Weltkomitee von ISGF
„Die Weltpfadfinderbewegung
heute“
Scouting
ist die größte pädagogische Bewegung der Welt. Im Jahr 2007 wird sie den
hundertsten Geburtstag feiern.
Etwa
300 Millionen Menschen waren Scouts seit 1907 und heute sind es mehr als 25
Millionen aktive Mitglieder in 216 Ländern und Gebieten.
Von
diesen 216 Ländern und Gebieten sind:
150
Mitglieder der Weltorganisation (31 davon nach 1990)
26
sind Hauptgebiete, in denen Scouting besteht, oft als Überseezweig oder
Mitgliedsorganisation)
37
sind Länder , in denen Pfadfinderorganisationen bestehen und auf eine
Mitgliedschaft in der Weltorganisation hin arbeiten.
6
Länder haben noch keine Pfadfinder. Dies sind: Andorra,
China, Cuba, D.P.R of Korea, Laos and Burma.
Blicken wir auf Scouting
- rund um den Globus
Hier
nur einige Beispiele von vielen:
·
Heute
gibt es im Gebiet der ehemaligen UDSSR mehr als 50.000 Pfadfinder. Bevor sie zu
uns kamen, wußten sie nichts über Scouting, außer, daß es früher „ein
schlechtes Ding“ war, ..also muss es
jetzt etwas Gutes sein!
·
Im
Libanon haben ein Duzend Scout-Verbände – Moslem, Schiiten, Sunniten,
Maroniten, Katholiken, Protestanten und andere- es fertig gebracht, ihren
Verband über 16 Jahre Bürgerkrieg aufrecht zu erhalten, während alle anderen um
sie herum in einen nicht endenden Krieg verwickelt waren.
·
Nebenan
in Israel, gibt es eine Nationale Pfadfinderorganisation, in der Hebräer, Araber, Drusen, Katholiken und Orthodoxe
Scouts in Harmonie zusammenarbeiten.
·
Die
Pfadfinder der Palästinensischen Scout Assoziation sind 1996 bei der
Weltkonferenz in Oslo mit Hilfe ihrer Israelischen und Hebräischen Brüder
aufgenommen worden
·
Etwa
70 % der Pfadfinder in Afrika sind schwarz und in diesem Land haben Scouts
aller ethnischen Gruppen seit den 60 er Jahren zusammen gezeltet, damit
systematisch die herrschenden Apartheits-Gesetze gebrochen. Präsident Nelson
Mandela, der ehemalige Präsident De Klerk sowie Chief Buthelezi haben erklärt,
dass die Scoutbewegung in Südafrika das Modell der Gesellschaft darstellt, die
sich dort für ihr Land in Zukunft vorstellen.( Präsident Mandela ist
Ehrenpräsident der Scouts of South Afrika)
·
Von
den 80.000 Scouts in Chicago gehören 75 % der sogenannten Minderheiten an, überwiegend, Afro-Amerikaner, Latinos
und Asiaten. Und etwa 90 % dieser Scouts sind aus Familien mit nur einem
Elternteil.
·
Etwa
ein Drittel der 25 Millionen Pfadfinder sind Moslems.
·
Fast
die Hälfte der nationalen Führungselite der Entwicklungsländer, sowie ein
Drittel der einflussreichsten Persönlichkeiten der Industrieländer waren
Pfadfinder.
Durchschnittlich sind 3 Prozent der jungen Leute im
Pfadi-Alter Pfadfinder. Es variiert leicht von Region zu Region und von Land zu
Land.
In Asien, wo etwa 2/3 aller Scouts der Welt leben,
liegt die Rate generell bei 2,9 %; allerdings in einigen Ländern, wie die
Philippinen und Indonesien, ist eines von 5 Kindern Scout.
In Nordamerika ( mit einem fünftel aller Scouts)
sind es etwa 12 %.
1 von 10 Scouts weltweit ist Europäer, mit einer
Durchdringungsrate von 3,5 %: allerdings mit großen Unterschieden: von der
Türkei mit 1% bis zu Luxemburg mit 22%, über Frankreich und Deutschland mit 3
%, Schweiz 6 %, Belgien 9 % und United Kingdom 12 %.
Die Pfadfinder in den restlichen Regionen, wie in
der arabischen, afrikanischen, der lateinamerikanischen, karibischen Region
haben einen Anteil von 1 %.
Aber diese Zahlen geben nicht die volle Bedeutung
wider, denn Scouting ist beides, gleich und zugleich unterschiedlich in jedem
Land. Gleich, denn alle Scouts haben das gleiche Ziel (Erziehung), Prinzipien
(Pflicht gegenüber Gott, den Nächsten und sich selbst) und die gleiche Methode
(Versprechen und Gesetze, Sippensystem, "„learning by doing“, Kontakt zur
Natur, praktische Fertigkeiten, Erwachsene als Vorbilder, usw.)
Wie dem auch sei, ihr Stil, Organisation und
Aktivitäten können ganz unterschiedlich sein: einige sind fast militärisch,
einige tragen kaum eine Uniform; einige stehen Kirchen sehr nahe, andere sind
fern einer Religion; einige gehen sehr traditionellen Aktivitäten nach wie
zelten und andere bevorzugen mehr örtliche Entwicklungsprojekte; einige haben
ihren Schwerpunkt mehr bei individueller Entwicklung und Leistung wie der
Angelsächsische Stil der „Queen‘s Scouts“, „Eagle Scouts“, „Fuji –Scouts“ usw.,
während andere die andere Methode wählen und ihre eigene Erziehung auf dem
Sippensystem aufbauen; einige haben viele bezahlte Fachkräfte, andere haben das
nicht; einige sind eng verbunden mit dem Schulsystem, andere zu kommunalen
Gruppen; einige stehen ihrer Landesregierung nahe (obgleich sie unpolitisch
sind), andere scheuen Regierungsnähe; einige sind auf Familien gegründet,
andere nicht; einige sind recht gut situiert, andere gar nicht und einige sind
völlig arm; einige sind international orientiert und andere sind egozentrisch
und provinziell; einige versuchen gesellschaftliche Probleme zu lösen, andere
leben in den Wäldern; einige haben ein starkes Nationalgefühl, andere mehr eine
lokale Bindung; usw., usw.
Trotzdem und in Anbetracht dieser unterschiedlichen
Stile, werden normalerweise von allen die grundlegenden Prinzipien von Scouting
– einschließlich seiner Erziehungsmethode – angewendet und die Jugendlichen
genießen und profitieren von Scouting.
Scouting ist eine Bewegung zur Erziehung junger
Menschen – trotzdem wird dieser Punkt manchmal vergessen, oder auch von Leuten
in und außerhalb unserer Bewegung nicht ganz verstanden.. Bevor ich von
Scouting und seiner Erziehung spreche, laßt uns die Erziehung im Allgemeinen
betrachten:
Wie
sieht die generelle Situation der Erziehung um uns herum aus? Meiner Meinung
nach sind die Haupt - Problemgebiete der Erziehung:
·
Familie
·
Schule
·
Freizeit
Familie: In Europa endet etwa eine
von drei Ehen mit Scheidung. Ich habe gehört, dass in Kalifornien die Rate eher
bei einer von zweien liegt. Gott sei Dank liegt in vielen Kulturen die Rate
darunter.
Aber
sogar Familien ohne Trennung nehmen oft ihre , oder können nicht voll ihre
Verantwortung zur Erziehung ihrer Kinder wahrnehmen: Zu viele können nicht
einmal versuchen, sie zu ernähren. Auch
wenn sie es wollten, können sie die Kinder manchmal gar nicht erziehen, da das
Leben zu hart ist: beide Elternteile arbeiten und haben daher wenig Zeit
für ihre Kinder. Es gibt keinen Zweifel, daß sich die Familie von heute-
glücklicherweise mit vielen Ausnahmen, - nicht mehr wie früher um die Erziehung
ihrer Kinder kümmert. Das große Problem besteht darin, daß Eltern ihren Kindern
mehr Unabhängigkeit geben (und früher), aber ihnen selten auch die
Selbständigkeit vermitteln, mit der sie diese Unabhängigkeit sinnvoll nutzen
können.
Schule: Zu oft erzieht die Schule
nicht mehr, sondern lehrt nur noch. In vielen Ländern ist es eine Ausnahme,
Lehrer zu finden, die ihre Aufgabe nicht nur darin sehen, den Kopf junger Leute
nur mit technischem Wissen eines speziellen Gebietes zu füllen. Lehrer alten
Stils scheinen vielerorts verschwunden zu sein. Sie sahen ihre Aufgabe in der
Erziehung, was bedeutet eine umfassende Entwicklung der Persönlichkeit des
Kindes neben und mittels Mathematik, Grammatik und anderen Fächern. Somit
scheinen die Schulen offensichtlich immer mehr zu unterrichten, aber immer
weniger zu erziehen.
Freizeit: Viele Kinder und
Jugendliche nutzen ihre Freizeit, passiv am Fernseher. Und surfen im Internet
ist eine rapide wachsendes Konsumverhalten einer immer größeren Zahl von
Kindern. Fernsehen und Internet liefern viel mehr Unterhaltung als Erziehung.
Viele Jugendliche treiben Sport, was gut ist. Wenn
wir allerdings die Wirklichkeit mit ihrem wahren Kontext prüfen, sind es nur
wenige Freizeitaktivitäten, die den jungen Leuten helfen, brauchbare Bürger der
Gesellschaft zu werden. Welche Rollen –Modelle werden heute angeboten? Was
bietet die Konsumgesellschaft jungen Leuten als Herausforderung an? Der Jugend
der Industrieländer wird bestenfalls die Perspektive eines lebenslangen Zyklus
von „Arbeit-Geld-Konsum“ gezeigt. Jugendlichen in Entwicklungsländern werden
Konsummodelle angeboten, die Entwicklung verhindern und die Erwartungen
erzeugen, die unmöglich zu erfüllen sind und die daher ein ständiger Grund für
Frustration und soziale Fehlentwicklungen sind. Tatsächlich lehrt unsere
Konsumgesellschaft der Jugend eine Welt in der alles einen Preis hat, aber
nicht deren Werte.
Das Erziehungsdefizit ist besonders in den neuen
unabhängigen Staaten Europas, Asiens und Afrikas spürbar, wo wir sehen , daß
Scouting eine enorme Herausforderung erlebt seit dem Fall der UDSSR. Diese
jungen Menschen bedürfen dringend wertbestimmter und sevice-orientierter
Jugendbewegungen, um ihrem Leben einen Sinn zu geben. Zu viele dieser jungen
Leute glauben an gar nichts, weder an Politik, noch an Gott, nicht einmal an
sich selbst. Scouting kann beginnen ihnen Selbstvertrauen zu geben und
untereinander einen Teamgeist aufzubauen und ein Gefühl für den Dienst an
anderen.
Die übliche Antwort auf die dreifache
Herausforderung von Schule, Familie und Freizeit ist Erziehung. Eine dreifache
Antwort ebenfalls: Erziehung als Charakterbildung, Erziehung als Erwerb von
Werten, Erziehung als Dienst an der
Gesellschaft. Scouting hat einen Teil der Antworten auf diese Herausforderung.
Scouting, die einzige weltweite Bewegung, die alle Formen dieser Erziehung in
sich vereint und einen bewährten Weg, dieses Ziel zu erreichen, junge Leute
anzuziehen und zu entwickeln, die später Verantwortung übernehmen und „make a
Difference“ in der Gesellschaft, wenn sie erwachsen werden.
Trotz dieser Lebendigkeit und ungewöhnlicher Dynamik
der Bewegung, setzen viele Leute Scouting gleich mit „Knaben – Jungen und
Erwachsenen, die in kurzen Hosen Kinderspiele spielen..“
Scouting hat bereits und wird weiter Millionen
junger Leute erziehen mit einem Sinn für Hilfe für andere, mit einem
persönlichen Sinn für Werte, für Liebe zur Natur, nicht nur als etwas, das man
beschützen muß, sondern Natur als Erzieher; eine Jugend mit Teamgeist,
Anpassungsfähigkeit, zu gehorchen und zu führen, ausgebildet, das Leben in praktischer
Weise zu meistern, weil er oder sie gelernt hat, Herhausforderungen anzunehmen;
eine Jugend mit Selbstdisziplin, geboren aus selbstauferlegten Regel und
Verhalten (Scout Gesetz und Versprechen) und einem Sinn für Pflicht gegen
anderen und sich selbst, ebenso wie eine geistige Dimension, eine persönliche
Antwort auf Drogen und Gewalt, Vertrauen in sich selbst und Toleranz gegen
andere. Was können wir mehr wollen?
Denk daran: mehr als 300 Millionen Menschen waren
Scouts seit 1907! Heute haben wir mehr als 25 Millionen Scouts in 216 Ländern.
Und diese Scouts werden in der Gesellschaft Einfluss haben, wenn sie erwachsen
sind, denn der Anteil der erwachsenen Scouts an den Entscheidungsträgern – abhängig
vom Land – ist das 5 bis 10 mal mehr,
als der Anteil der Scouts in ihrem Land.
In USA z.B. (wo Statistiken immer zur Hand sind), liegen Scouts bei 15
%der Bevölkerung, jedoch waren mehr als ¾ der Kongressabgeordneten Scouts.(ich
bin sicher die besten), ebenso die meisten der Präsidenten der USA seit dem 2.
Weltkrieg.
Oder nehmen wir ein Land wie Frankreich, wo Scouts
einen Anteil zwischen 3 und 6 % der Jugendlichen ausmachen: dort waren etwa die
Hälfte der Minister im Kabinett seit dem 2. Weltkrieg ehemalige Scouts (rechte,
wie linke) .
In Entwicklungsländern waren die meisten der Führer,
die ihr Land in die Unabhängigkeit geführt haben, Scouts gewesen und dort hat
Scouting nie aufgehört zu wachsen, besonders in Asien , das 2/3 aller Scouts in
der Welt aufweisen kann.
Denken wir an die Tatsache, daß etwa 1/3 der Scouts
in der Welt Moslems sind, und daß Scouting und Intoleranz unvereinbar sind;
Welche bessere Antwort könnten wir haben auf die Bedrohungen aller
Fundamentalisten?
Im Welt Jamboree 1995 in Holland fanden wir 30 000
Scouts aus 160 Nationen. Die Armeen einiger dieser Länder waren im Krieg
miteinander; Doch die Scouts eben dieser Länder hatten kein Problem, im
gleichen Lager miteinander zu sein, miteinander zu essen und Aktivitäten
miteinander durchzuführen.
Scouting ist nicht nur eine Erziehung für Leben und
Charakterbildung, Es ist ebenso eine einmalige Schule für Toleranz und offene
Gesinnung, die eine echte Friedensgesinnung bei den Erwachsenen und Führern von
Morgen erzeugen. Es motiviert sie, die Probleme unserer Zeit anzupacken: Schutz
unserer Umwelt, Vermeidung von Drogenmißbrauch, Schutz der Kinder vor
Mißbrauch, ausgestoßene Jugend. In den „Dritte Welt-Ländern“ helfen Scouts mit
Gesundheitsvorsorge, Literatur, Jobs, Ernährung, bezahlbaren Wohnungen,
geeigneter Technologie, usw.
Wie ich schon sagte, eine Zeit, in der die Schule zu
mehr und mehr Wissensvermittlung tendiert, aber immer weniger erzieht, eine
Zeit, in der es fürEltern immer schwieriger wird, ihre Kinder zu erziehen, eine
Zeit , in der die Konsumgesellschaft Preise für alles nennt, aber nicht den
wahren Wert, wird Scouting weiterhin die einzige weltweite Bewegung sein, die
sich gänzlich der umfassenden Entwicklung junger Leute widmet, physisch,
intellektuell, moralisch, sozial und geistig.
·
Die
Homogenität von Scouting absichern
·
Die
Welt-Brüderlichkeit der bestehenden Scout-Organisarionen zu stärken,
·
und
die Entwicklung von Scouting auf neuen Gebieten zu fördern und „ weiter zu
sehen“, wie B-P sagte.
Wenn wir Baden-Powell’s Forderung betrachten „Sieh
weiter“, denken wir erst einmal an neue Länder, ebenso daran noch
vernachlässigte Kinder in alten Scout-Ländern zu erreichen. Diese Forderung
kann natürlich zusammengefaßt werden unter dem Motto: “besseres Scouting für
mehr junge Leute“.
Aber hinter diesem allgemeinen Ruf sehen wir viel speziellere Aufgaben:
Um diese Aufgabe zu erfüllen, müssen wir uns selbst
erst einmal als Instrument zur sozialen Entwicklung ansehen, zuerst in unserem
eigenen Land und dann in anderen weniger entwickelten Ländern. Uns selbst zu
betrachten erfordert einen Blick auf unser Image und unsere Aufgaben.
Bevor Scouting ein effektives Instrument zur
sozialen Entwicklung sein kann, erhebt sich zu erst und vor allem die Frage
nach seinem Bild in der Öffentlichkeit.
Erst einmal seine Selbstdarstellung: Das Bild, das die Scouts von sich selbst
haben und von ihrer Rolle in der Gesellschaft; Zweitens welche Auffassung
andere von dieser Rolle haben. Wenn Scouts es versäumen, ihre
Erziehungsaufgaben darzulegen, wenn Scouting nur wahrgenommen wird als ein
Spiel und Jamborees sind lediglich ein Ort, an dem man Spaß haben kann, wie
kann man da erwarten, daß andere unsere einmalige Rolle in der Erziehung junger
Menschen erkennen, verantwortungsbewußte Erwachsene zu werden und daß dies
lebensnotwendig für weniger begünstigte Länder ist? Dieses Problem des Eigen-Images ist etwas, an dem wir wirklich
arbeiten sollten.
Somit sehen wir , warum es so wichtig für uns alle
ist, ein klares Bild unserer Aufgaben zu haben. Wenn ich sage alle, dann meine
ich die Welt-Organisation und ihre Mitglieder in allen Ebenen.
Die Strategie für Scouting hat 5 Prioritäten: Jugendprogramm, Erwachsene, Management,
Finanzen und Wachstum. Wir sollten diese
nicht als 5 Säulen eines Tempels sehen, sondern eher als 5 Speichen
eines Rades, in dessen Mitte unsere Aufgabe steht. Mein Gefühl sagt mir: sicher
haben wir ein besseres Jugendprogramm, sicher haben wir besser ausgewählte und
ausgebildete Erwachsene, sicher machen Management und Finanzen vieler
Organisationen Fortschritte. Aber dies alles wird nicht richtig dargestellt,
man neigt dazu zu vergessen, daß dies alles nur einen Zweck hat:
die ganzheitliche
Entwicklung junger Menschen, um verantwortungsbewußte Mitglieder der
Gesellschaft von Morgen zu werden.
Begreifen sich Scoutleiter ausreichend als Erzieher,
die sie sein sollten? Haben sie auch auf Sippenebene immer das starke Gefühl,
warum und für wen sie dies alles tun? Sind sie sich immer, während sie mit
diesen Dingen arbeiten, bewußt, daß es dem Ziel der umfassenden Entwicklung
seiner Scouts dient. Oder wiederholen sie lediglich Gesten, Symbole und Spiele
in fast liturgischer Weise ohne sich des Zweckes dieser Gesten, Symbole und
Spiele bewußt zu sein?
Wir müssen bei der Weltkonferenz in Süd Afrika
1999 diesen Prozess der Definition unserer Aufgaben fortsetzen. Solche
Darstellung unserer Aufgaben sollte ebenfalls das Selbstverständnis der Scouts
stärken, indem es die beiden vorher erwähnten Aspekte bewußt werden läßt. Die
Kenntnis der einmaligen Art von Scouting als einer bewährten Methode zur
Erziehung und als der einzigen weltweiten Erziehungsbewegung mit nachweislichen
Erfolgen bei der weltweiten Entwicklung junger Leute.