Seite 3 Texte und
Übersetzungen
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VDAPG,R8, Renate Benz, Westerlandstieg 4, 22926
Ahrensburg, Tel: 04102/45182
Übersetzung
einer Mitschrift der Rede von
Mitglied
des Oberhauses des Parlaments Indiens,
anlässlich
der ISGF – Weltkonferenz in New Delhi, Indien am 24.2. 1999
Zu Beginn des dritten
Millenniums stehen wir an einem Kreuzweg. Wir haben viele Naturschätze und
großartige technologische Kapazitäten. – Aber besitzen wir auch genügend
Weisheit?
Es gibt einige
krankhafte Erscheinungen in unserer Gesellschaft: –Drogenhandel, sexuell
übertragene Krankheiten, Waffenproduktion, Fanatismus, Missbrauch der Umwelt
und anderes.
Organisationen wie
Lions, Rotarier, Rotes Kreuz, bestehen aus Erwachsene, die helfen und ich bin
froh, dass Pfadfinderinnen und Pfadfinder ebenfalls Erwachsene haben, die gute
Dienste weiter führen.
Baden-Powell verbrachte
10 Jahre in Indien und viele Mitglieder unserer Bewegung sind bekannte
Persönlichkeiten. Erwachsene Pfadfinderinnen und Pfadfinder leisten exzellente
Arbeit für soziale Hilfe.
Gebeten, über Indische
Kultur zu sprechen weiß ich nicht, wo eigentlich zu beginnen, denn Indien hat
ein ununterbrochenes Kulturerbe über viele Zeitalter im Gegensatz zu anderen
Teilen der Welt..
Architektur, Malerei,
Skulpturen findet man aus allen Zeitaltern und einige sind unübertroffen und
weltweit bekannt.
Es gibt eine
reichhaltige Tradition an Klassik von Rock und Pop-Musik und Tanz klassischer,
religiöser und moderner Tradition. Literatur gibt es in Sanskrit und 25 anderen
Sprachen – was mit Europa vergleichbar ist, – mindestens.
Hauptsächlich würde ich
gerne über die Philosophie sprechen, da sie am meisten mit dem Thema der
Konferenz zu tun hat. Besondere Highlights sind die Bedas (Veden) Hinduismus
basiert auf der ganzheitlichen Verwirklichung göttlicher Mythologien.
1.
Die Vorstellung, dass das gesamte Universum von
einer göttlichen Kraft oder Flamme. erleuchtet wird (dies ist ein wenig wie die
Forschungsergebnisse von Wissenschaftlern)
2.
Das Göttliche, innewohnend in jedem Individuum.
Gott wohnt in jedem menschlichen Wesen – es gibt keine Auserwählten.
3.
Yoga – sich vereinigen mit Gott, der Weltseele
nahe sein, in ihr ruhen. (Yoga ist nicht nur Gymnastik). Es ist der Weg der
Weisheit, (wie Plato im Westen) – der Weg der Opfer (wie St.John und St. Franz
v. Assisi) Da sind psychische und geistige Aspekte.
4.
Die menschliche Rasse als eine große Familie
5.
Grundsätzliche Verbundenheit (Gleichheit) aller
Religionen. Keine Exklusivität sich dem Göttlichen zu nähern, sonder vielfältige
Wege. Mehr Menschen wurden im Namen
von Religionen getötet, als irgend sonst – Religion kann ein zweischneidiges
Schwert sein.
6.
Die Arbeit für die Wohlfahrt der Gesellschaft (
einschließlich der Umwelt)
Pfadfinden basiert auf
vielen dieser Konzepte –gemeinsame Zusammenarbeit, Mitgefühl, - für alles offen
sein, usw.
Wir alle sind diesen
Werten verbunden.
Wohlstand sollte nicht
nur in den Händen weniger liegen wenn ein drittel der Welt hungert, wo Frauen
nicht die angemessene Stellung haben und Kindern die Erziehung fehlt.
Wir müssen wählen
zwischen großartigem Monopolfanatismus und Offenheit.
Werden wir uns weiter
annähern oder weiter auseinander gehen?
Indische Kultur ist
verinnerlicht, ist im Geist der Menschen. Wenn man am Wohl seiner Seele
arbeitet, arbeitet man für das Wohl der Gesellschaft.
Zitate von M.Gandhi:
„Es gibt genug für jedermanns Bedarf, Es gibt
nicht genug für die Begierde eines Menschen“
„Jedes
Licht wirft einen Schatten. Das einzige Licht, das keinen Schatten wirft, ist
das innere Licht in jedem Menschen.“
Das Conference Bulletin schreibt am 24.4.99:
Am Spätnachmittag kam es
zum Highlight des Tages, als Dr Karan Singh zum „Kulturerbe Indiens“ sprach. In
kurzer Zeit erklärte er das praktische, soziale und geistige Erbe Indiens und
donnernder Beifall sprach für sich und war Würdigung dieses Geistes durch die
Teilnehmer:
Um Indien zu verstehen,
muss man an die Vielfalt eines Kontinents wie Europa denken; von Portugal bis
Polen und Dänemark bis Griechenland aber mir doppelt so vielen Religionen und
der vierfachen Bevölkerung.
Wichtige Gedanken werden
zusammengefasst:
Es gibt kein religiöses
Monopol, keine Patentierung einer Religion, da sind viele Wege und
Möglichkeiten, sich dem Göttlichen zu nähern.
Indische Kultur ist
nicht begrenzt auf eigenes Heil, sondern mehr interessiert am Wohl vieler. Es
birgt eine tiefe Liebe zu aller Kreatur, Umwelt und menschlichen Werten.
Das wahre Kulturerbe
Indien sind nicht die Bauten und Skulpturen sondern liegt in der Offenbarung
der Ideen, in der auf Werten basierenden ethischen Lebensweise und spiegelt den
verinnerlichten geistigen Sinn der Menschen wider.
Wir glauben an
Verantwortlichkeiten und Arbeit und wir erfüllen diese Verantwortlichkeit der
Gesellschaft nach besten Kräften. Dieses Ideal bedeutet, die Selbstentwicklung
zu fördern gleichermaßen wie die Förderung unserer Umgebung.
Übersetzung: Referat
Öffentlichkeitsarbeit Renate Benz am 10.5.99